Halli hallo!
So schnell geht’s! Der letzte Beitrag ist kaum online da ist es auch schon Zeit fuer den naechsten. Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich entschuldige mich an dieser Stelle schon mal fuer die fehlenden Umlaute in diesem Bericht, aber ich verspreche Euch, fuer mich war das Schreiben noch viel anstregender. Die australischen Tastaturen sind aber auch komisch … Naja, den naechsten Eintrag gibt’s dann wieder vom iPhone mit allem drum und dran 😉 (Rechtschreibfehler etc. treten u.U. auch gehaeufter auf als sonst).
Alsoooo … wo anfangen? Kay und ich befinden uns zur Zeit im verregneten Cairns, relativ weit im Norden von Australien und damit in den Tropen. Hier ist gerade Regenzeit und dementsprechend verhaelt es sich auch mit dem Niederschlag – es regnet heftig durch. Immerhin ist es warm und so macht es auch nichts wenn man ab und zu mal nass wird. Kurioser Weise trocknen meine Haare nach dem Duschen auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit so gut wie gar nicht, aber man gewoehnt sich dran. Auch das Atmen faellt mit der Zeit leichter. Nichts desto trotz haben Kay und ich jetzt schon die Schnauze voll von dem Regen und ich freue mich schon riesig, wenn es fuer mich uebermorgen wieder zurueck ins schoene, warme und sonnige Adelaide geht. Bis dahin vertreiben Kay und ich uns unsere Zeit im Cairns Museum fuer Kunst, beim Kaffeetrinken in den suessen Cafes oder in dem netten kleinen Hostel in dem wir wohnen.
Den eigentlichen Programmpunkt, wegen dem wir uns ueberhaupt trotz der schwierigen Wetterverhaeltnisse hergewagt haben, liegt nun auch schon hinter uns. Na, was wird das wohl gewesen sein? Jawohl, ein Tauchgang im legendaeren Great Barrier Reef! Fuer mich war von Anfang an klar, dass ich dieses beispiellose Naturschauspiel unbedingt sehen muss, schliesslich heisst es ja immer, dass es wegen des Klimawandels wohl eines Tages verkuemmern wird. Nachdem ich die Schoenheit dieses Organismusses mit eigenen Augen bewundert habe, sehe ich diese Prognose natuerlich auch mit noch offeneren Augen. Kaum auszumalen welche Schoenheit der Welt damit verloren geht!
Um das Reef besichtigen zu koennen, hatten Kay und ich zusammen eine eintaegige Tour inklusive Schnorcheln und Scuba Diving (Tauchen) gebucht. Zusammen mit fuenfzig anderen Menschen brachen wir dann mit dem Boot auf und schipperten unter extrem starken Wellengang in Richtung des Zuhauses von Nemo, Merlin, Dori und Co. Leider ueberfiel mich schon nach einer halben Stunde die Seekrankheit, sodass ich ueber eine Stunde jegliche Konzentration auf den Horizont richtete, um mich nicht uebergeben zu muessen (Fazit: der Horizont sieht ueberall gleich aus). Erst als wir die Stinger-suits (Neoprenanzuege als Schutz vor den toedlichen Quallen, die hier um diese Zeit ihr Unwesen treiben) anlegten und mit Tauchenbrillen und Schnorcheln ins Meer huepften, ging es mir fuer eine Weile besser (bis ich wieder das Boot bestieg – ich verschone Euch mit Einzelheiten. Nur so viel: ich habe ausgerechnet den Kapitaen angekotzt hahaha 😀 ) Und dann vegetierte ich eine Weile vor mich hin, bis ich merkte, wie mir irgendjemand die Sauerstoffflasche auf den Ruecken hiefte, mir ein paar Skills zeigte, die ich als Trockenuebung zombieartig nachmachte und mich dann ins Wasser plumpsen liess. Im Nachhinein bin ich ganz froh, dass ich den Vorgang nicht so ganz realisiert habe. Im gesunden Zustand haette ich mir wahrscheinlich vor Angst in die Hose gemacht. Aber so war ich dann eben schon mit allem Kladderadatsch im Wasser und hatte nicht wirklich die Energie zu protestieren. Irgendwann merkte ich dann wie jemand an meinem Unterschenkel rumzubbelte und mir signalisierte abzutauchen. Keine Sorge, war nur mein Tauchlehrer 😉 Mit Bravur absolvierte ich die Sicherheitsuebungen und „entploppte“ meine Ohren. Dann drueckte mir mein Lehrer ein wabbeliges Etwas in die Hand (ich vermute mal, es war eine Qualle – reden kann man unter Wasser ja schliesslich schlecht). Kay und ich haben das Getier spaeter, inspiriert durch Dori von „Findet Nemo“, „Schwibbelschwabbel“ getauft. Schwibbelschwabbel war uebrigens das einzige, was wir ueberhaupt beruehren durften, denn weder das Korallenriff, noch seine Bewohner moegen es, wenn man sie anfasst. Es schadet ihrem Organismus und macht sie krank – also nichts anfassen und NIE Souvenirs aus dem Reef mitnehmen! Nachdem dann alles soweit eingestellt war, die Atmung funktionierte und ich mich wohlfuehlte, nahm mein Tauchlehrer meine Hand und zog mich Richtung Grund. Wir drangen nur in eine Tiefe von 5 Metern vor, aber schon hier gab es unbeschreibliche Naturschauspiele zu bewundern. Nehmt es mir nicht uebel, aber das laesst sich wirklich nicht mit Worten beschreiben. Diese absolute Ruhe unter Wasser, die bunten Fische um einen herum und die leuchtenden Farben der Anemonen waren die personifizierte Schoenheit und das pure Leben. Ich glaube erst im Great Barrier Reaf begreift man was „Artenvielfalt“ eigentlich heisst. Neben zwei Clownfischen gab es eine Riesenschildkroete und abertausende andere huebsche Fische zu beobachten und selbst die Korallen waren wunderschoen. Das Tauchen selbst machte mir extrem viel Spass und ich wollte eigentlich gar nicht wieder an die Wasseroberflaeche! Aber irgendwann war dann eben auch dieser Traum ausgetraeumt, sodass ich dem Draengen meines Tauchlehrers nachgab und an die Luft zurueckkehrte. 25 Minuten waren wirklich viel zu kurz! Fakt ist: das muss ich noch mal machen! Das naechste Mal vielleicht mit Tauchschein und ein bisschen laenger – vorausgesetzt, das Reef gibt es dann noch …
Zurueck an Bord war ich dann wieder der Zombie von zuvor und ich schloss ein paar Freundschaften mit Leuten, denen es so ging wie mir. Wir gaben ein nettes Kollektiv ab, wie wir da so ueber der Rehling lehnten. Kay schnorchelte derweil noch ein bisschen herum, bevor es nach neun Stunden auf dem Meer wieder zurueck in den Hafen ging. Ihr koennt Euch meine Freunde, endlich wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben, kaum vorstellen. Trotz alledem bin ich sehr froh, dass ich diesen Trip gemacht habe! Der Tauchgang hat zum Glueck das ganze UEBEL aufgehoben, ansonsten haette ich das Ganze wohl auch bereut. Aber so bin ich schon traurig, dass ich die Schoenheit nun nur noch auf Bildern bestaunen kann, was natuerlich was vollkommen anderes ist.
Uebermorgen fliege ich dann auch schon weiter nach Adelaide, zurueck in den Sueden, weil es mir dort so gut gefallen hat und weil ich glaube, dass es da mit Arbeiten besser klappt. Kay fliegt vermutlich nach Melbourne und sucht dort nach Arbeit, bevor wir uns im Maerz fuer unsere Reise nach Neusseland wiedertreffen. Ich bin sehr gespannt, wie die naechste Zeit so werden wird, gerade weil es dafuer keine Planung gibt. Ich halte Euch auf dem Laufenden 😉
Allerliebste Gruesse
Eure Anna
Da war noch alles in Butter 😀
Starker Wellengang und schlechtes Wetter. Unter Wasser hat das aber gar nicht gestoert.
P.s. Ich habe noch ein paar Bilder von Kay zu unserem Uluru-Trip bekommen. Ihr findet diese unten an den letzten Beitrag angehaengt. Viel Spass!