Hallo Freunde!

Ich denke, es ist mal wieder Zeit für ein kleines Lebenszeichen von meiner Seite, auch wenn es nicht so arg viel zu berichten gibt. Das ist mitunter auch der Hauptgrund, warum es in den vergangenen Wochen etwas stiller um mich geworden ist. Nichts desto trotz bin ich gut in Adelaide angekommen und wohne nun schon seit geschlagenen 3 Wochen in meiner WG in Eden Hills, einem ruhigen kleinen Vorort von Adelaide in South Australia. Fühlt sich ganz schön komisch an, nach den aufregenden letzten Trips plötzlich längere Zeit an einem Ort zu sein. Da kommt natürlich rasch Langeweile auf – übrigens auch ein mir sehr fremdes Gefühl, weil dafür im normalen Alltag in Deutschland in der Regel kein Platz ist. Aber zum Glück ist Kay noch da … Er hat seine Pläne nämlich kurzfristig geändert und ist mit mir hier runtergeflogen und nachdem sich dann herausstellte, dass in meiner WG noch genug Platz ist, ist er dann auch prompt hier eingezogen. Allem in allem wohnen jetzt Kay und ich, Daniel, unser Brasilianer, und Stuart, ein waschechter „Aussie“, hier und wir verstehen uns alle ausgesprochen gut. Nächste Woche ziehen dann noch eine weitere Australierin und eine Französin hier ein – dann wird unsere Community noch größer. Das tollste an der WG ist neben den Leuten mit Abstand die Tatsache, dass man hier weniger Geld bezahlt, als im Hostel und man noch dazu ein eigenes Zimmer hat, in dem man sich nach belieben ausbreiten und einrichten kann. Das mit der Unterbringung hat also alles ganz prima und nach meinen Vorstellungen geklappt. Einziger Wermutstropfen bleibt hingegen weiterhin die Sache mit der Arbeit … Ich hatte mir in meiner Fantasie ausgemalt, hier einen netten Job in einem Restaurant, Café, Bäckerei oder im Notfall auch in den Weinbergen zu bekommen und auch fest damit gerechnet, dass das klappt. Aber was soll ich sagen? Pustekuchen. So langsam komme ich mir ja ein bisschen blöd in meiner Rolle vor, wie ich da so mit 40 Lebensläufen in der Hand durch die Gegend hetze und versuche irgendwo einen Job zu ergattern, nur um dann wieder zu hören, dass es nix gibt. „Falscher Zeitpunkt“, heißt es dann immer oder in 80% der Fälle hört man auch gar nichts. Dann kommt noch das Pech hinzu, dass sich die Weinernte etwas verzögert und erst frühestens Anfang März beginnt. Vor zwei Wochen hatten Kay und ich immerhin mal ein „Trial“, also Probearbeiten in einem Restaurant. Ich habe das in meinen Augen hervorragend gemeistert, wenn man bedenkt, dass ich noch nie einen Fuß hinter die Theke eines Restaurants gesetzt habe, geschweige denn Teller herum balanciert. Letztendlich hat aber nur Kay den Job bekommen und ich habe trotz mehrfacher Nachfrage bis heute nichts mehr von dem Besitzer gehört – scheinbar „kein weiterer Bedarf“. „Nun gut…“, dachte ich mir „dann muss es eben wieder Gumtree sein“. Die Website habe ich in Brisbane schon zu genüge kennengelernt und damals meinen Babysitterjob darüber gefunden. Warum also nicht wieder Glück damit haben? Auf meine Anzeige hin haben sich einige Familien gemeldet, die nach speziell deutschen Babysittern suchen. Bei einer Familie habe ich mich nun vorgestellt und am Montag beginnt mein erster Einsatz 😉 Eine andere Familie ist noch unentschlossen, hätte mich aber gerne als Deutschlehrerin für die Kinder. Auch da ist Abwarten angesagt. Die Zeit, die ich gerne zum Arbeiten verwenden würde, aber es offenkundig nicht kann, nutze ich derweil zusammen mit Kay am Strand, dem Lesen von Büchern, dem Erkunden von Museen in Adelaide City oder dem Nachdenken über kleine kreativen Projekte für die Zukunft.
Trotzdem kann es so nicht bis Mitte März weitergehen, bis dahin bin ich nämlich vor Langeweile gestorben und viel gebracht hat es mir auch nicht. Daher meine wagemutige Entscheidung Anfang März zumindest noch einen einwöchigen Trip nach Perth zu unternehmen, um auch von der Westküste noch ein kleines Fünkchen mitzunehmen. Mit dem Zug hin und mit dem Flugzeug nach Sydney. Tja, und dann war’s das auch schon, denn am 23. März fliegen Kay und ich nach Neuseeland. Ein Wahnsinn wie die Zeit verfliegt. Ihr seht schon, ganz so abenteuerlich wie während meines letzten und vorletzten Beitrags geht es im Moment nicht zu, aber es braucht eben auch ein Tief, bevor es wieder richtig bergauf gehen kann 😉

Ihr hört von mir!
Viele Grüße
Anna

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Wohnzimmer und Küche

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Unsere „Veranda“ – Haupttreffpunkt der WG-Bewohner zum Chillen 😉

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Mein eigenes Zimmer. Klein, aber fein und ein echtes Schnäppchen

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Kays Raum

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„Man muss sich ja auch mal was gönnen …“

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Sonnenuntergang am Glenelg-Beach

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Große Parade am Australia Day

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Und hier noch ein verspätetes Bild von meinem letzten Aufenthalt in Adelaide bei Deb. Ich & Jocks handzahmer Magpie 🙂