Hallo meine Lieben, 

heute nutze ich die Gelegenheit und borge mir das wunderhübsche MacBook von meiner österreichischen Mitbewohnerin Kerstin, um euch mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Hui, schreibt sich schon gleich viel angenehmer, als auf diesem winzigen iPhone Display. Also, wo sind wir? Ach ja, ich treibe mich noch immer in Adelaide rum. Kay ist vor zwei Tagen aus der WG ausgezogen und reist nun über Melbourne und Canberra nach Sydney, wo wir uns in zwei Wochen wiedertreffen. Ich für meinen Teil bleibe noch ein paar Tage in meinem kuscheligen WG-Häuschen und reise dann mit dem Zug in den Westen – nach Perth genauer gesagt. Ich bin schon ganz aufgeregt und freue mich riesig, dass es endlich wieder weiter zu neuen Ufern geht. Noch dazu ganz alleine, dabei habe ich schon wieder völlig vergessen, wie sich das überhaupt anfühlt. Nur vor der Länge der Zugfahrt habe ich ein bisschen Angst, weil es nämlich 2 Tage bis nach Perth dauert, aber das ist schließlich auch eine Erfahrung. 

Jetzt heißt es noch eine Weile am Strand faulenzen, die ein oder anderen Sachen für Neuseeland planen und sonst mit meinen netten Mitbewohnern rumhängen. Die Französin hat sich übrigens als Österreicherin herausgestellt – finde ich auf jeden Fall super, weil ich jetzt nämlich voll den österreichischen Slang drauf habe 😉 

Gut, was noch? Also Arbeit habe ich bis zum Schluss leider nicht gefunden. Dafür hat sich aber eine nette Familie aus Hahndorf bei mir gemeldet, die mich als Babysitter und Deutschlehrerin für die Kinder wollte. Und ich muss sagen, das war mal wieder ein Goldgriff! Manchmal frage ich mich wirklich, woher dieses ganze Glück eigentlich kommt, mit dem ich schon während meiner ganzen Reise überschüttet werde. Jedenfalls macht mir dieser „Job“, wenn man ihn so nennen kann, extrem viel Spaß! Die Kinder sind wahnsinnig lieb, gut erzogen und wissbegierig (liegt vielleicht daran, dass die Mutter sie zuhause selbst unterrichtet. In Australien ist Homeschooling legal). Einmal in der Woche bin ich jetzt dort hin gefahren und habe auf Leway (2), Ethan (9), Ashton (6) und Zoe (11) aufgepasst und natürlich ein bisschen Deutsch mit ihnen geübt. Am Anfang habe ich mir nicht wirklich zugetraut, Deutsch als Fremdsprache zu „unterrichten“, aber später hat sich dann herausgestellt, dass es nur darum geht, ihnen spielerisch Lust auf die Sprache zu machen und das klappt super.  Schade, dass ich die vier und ihren süßen Hund Oliver bald wieder verlassen muss. Ich hätte mir keine bessere Familie wünschen können und habe alle mal wieder ruckzuck ins Herz geschlossen! Da stört es auch nicht, dass ich mit dem Bus zwei Stunden dorthin und zwei zurück brauche. Hahndorf ist außerdem ein wunderschönes Städtchen. Es wurde damals von den deutschen Siedlern gebaut und ist bis heute das „deutsche Dorf Australiens“ geblieben. Wie viele Deutsche dort heute noch wohnen weiß ich zwar nicht, aber den deutschen Flair hat es auf jeden Fall behalten. An jeder Ecke kann man deutsche Süßigkeiten kaufen, deutsch Essen schlemmen oder sich zumindest deutsch fühlen, zwischen all den rustikalen Häuschen. Als Lisa (ihr wisst noch, die aus dem Schokihaus?) mich und Kay für ein paar Tage in der WG besuchen kam, haben wir Hahndorf einen Tag erkundet und wir waren begeistert. Obwohl, bis auf das Essen – das Jägerschnitzel im „Hofbräuhaus“ war wirklich merkwürdig – das muss denen noch mal jemand zeigen! Genau wie mit den Würsten … Und dem Bier … Auweia! Dafür gab es abends einen richtigen deutschen Schokoladenpudding – fast wie zuhause! Apropos zuhause … Könnt ihr glauben, dass es nur noch eineinhalb Monate sind, bis ich wieder auf deutschem Boden lande? Ich nicht! Und Australien verlasse ich sogar schon in drei Wochen … Unfassbar, wie die Zeit vergeht. Das denkt man sich hier immer wieder. 

So, ich mache mich dann mal weiter an das schneiden des ersten Filmmaterials für meinen Dokumentationsfilm. Ihr dürft gespannt sein 😉 Neues von mir, sobald ich in Perth angekommen bin. Bis dahin, macht’s gut! 

Eure Anna

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Glenelg – Mein Lieblingsstädtchen am Strand 🙂

 

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Kay und ich am „Australia Day“

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Goooooon

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Hahndorf und seine deutschen Restaurants und Cafés

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Besuch von Lisa – Unser Hahndorf-Ausflug

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Ein Käffchen in der City und zwar im stylischsten Café überhaupt.

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Kay. Im Hintergrund: Die Küche des Cafés. So etwas habe ich noch nie gesehen!